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Ethnie Ghana



Anufo

Die Anufo (Chokosi, Chakosi, Kyokosi, Tchokossi, Tiokossi) sind eine Ethnie in Ghana, Togo und Benin. In Ghana leben davon ca. 66.000 - 70.000 Menschen. In Togo leben 57.800 - 64.000 Menschen dieser Volksgruppe. Im Benin werden zwischen 13.800 und 17.000 Angehörige dieser Ethnie angegeben. Die von ihnen gesprochene Sprache heisst Anufo.


Die Anufo leben überwiegend im Savannenland an der Grenze zwischen Togo und Ghana. Die Anufo gehören vor allem dem Islam an, etwa 10 % sind Christen, ein weiterer Bevölkerungsteil ist Anhänger der traditionellen Religionen.


Ashanti

Die Ashanti sind eine der grossen Ethnien in Afrika. Sie sprechen Ashanti-Twi, einen Dialekt aus der Gruppe der Akansprachen. Vor dem europäischen Kolonialismus gab es zwischen 1680 und 1900 ein grosses Königreich der Ashanti. Der Wohlstand der Ashanti begründete sich aus dem Goldreichtum der Region und dem Sklavenhandel.


Das Ashantireich betrieb im 18. und 19. Jahrhundert in grossem Umfang Sklavenhandel. Die Ashantis entführten Menschen aus den umliegenden Staaten und verkauften sie an die Europäer. Ashanti war einer der wenigen afrikanischen Staaten, die starken Widerstand gegen die europäischen Invasoren leisteten. Innerhalb von 70 Jahren führte das Vereinigte Königreich von Grossbritannien und Irland vier Kriege gegen die Ashanti (1826 bis 1896). 1900 unterlag das Ashanti-Reich den Briten infolge waffentechnischer Unterlegenheit (Maschinengewehre von Vickers).


Bekannte Ashanti Personen:

Kwasi Wiredu, Akwasi Afrifa, Ignatius Kutu Acheampong, John Agyekum Kufuor, Anthony Yeboah, Gerald Asamoah, Samuel Kuffour


Dagomba

Die Dagomba (Dagbamba, Dagbane) sind eine Ethnie in der Northern Region Ghanas, die vorwiegend islamischen Glaubens und patrilinear ist. Die Sprache Dagomba oder auch Dagbani wird von ca. 800 000 Menschen gesprochen.


Die Dagomba sind nahe verwandt mit den Mossi in Burkina Faso und den ghanaischen Mamprusi. Das Gebiet der Dagomba hat eine Grösse von über 8.000 Quadratmeilen. Es umfasst sieben verschiedene Distrikte: Tamale Municipality, Tolon/Kumbungu, Savelugu/Nantong, Yendi, Gushegu/Karaga, Zabzugu/Tatali und Saboba/Cheriponi. Die grösste Stadt im Siedlungsgebiet der Dagomba ist Tamale.


Die drei Völkerschaften Mossi, Mamprussi und Dagomba hatten im 17. und 18. Jahrhundert im heutigen Nordghana und im heutigen Burkina Faso grosse Reiche errichtet, die auch unter dem Namen Mossi-Staaten zusammengefasst werden. Eins davon war das Königreich Dagomba.


Durch zwei blutige Ereignisse gerieten die Dagomba auch in Europa in die Schlagzeilen. 1994 entluden sich die Spannungen insbesondere zwischen den Dagomba und den nomadischen Konkomba in dem blutigsten ethnischen Konflikt von Ghana. Mehrere tausend Menschen wurden dabei getötet.


2002 führte ein Thronfolgestreit um den Ya Na zwischen verfeindeten Clans in der Stadt Yendi zum Tod von 34 Menschen.


Fante

Die Fante gehören zur Volksgruppe der Akan. Die etwa 1,7 bis 1,9 Millionen Angehörigen leben hauptsächlich in der Central Region im Süden Ghanas. Die Fante stellen heute aber etwa 10 % der 1,5 Millionen Bewohner der Hauptstadtregion Greater Accra.


Die Fante (oder Fanti) kamen bereits im 15. Jahrhundert mit Europäern in Kontakt, als Portugiesen und Spanier an der Küste Westafrikas entlang fuhren. Mit den verwandten Ashanti lebten die Fante seit dem Aufstieg des Ashantireichs in ständigen Kämpfen, da die Fante mit den verbündeten Briten den Ashanti den Zugang zum Meer und damit zum Handel mit den Europäern einschränkten. Zur Abwehr der Ashanti gründete sich Ende des 18. Jahrhunderts innerhalb der bis dahin häufig verfeindeten 24 Fantestaaten die 1. Fantiföderation. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts eskalierten diese Konflikte und endeten in der kurzfristigen Unterwerfung der Fante. Mit den Briten konnten die Fante sich wieder befreien, tauschten dabei aber letztlich die Ashantivorherrschaft gegen die britische ein.


Um der Kolonialisierung durch die Briten zu entgehen, gründeten sie schliesslich 1868 eine kurzlebige 2. Fantiföderation, die häufig als eine der ersten "Selbstregierungs-Bewegungen" in Afrika angesehen wird.


Die traditionellen Häuser der Fante sind infolge ihrer kriegerischen Vergangenheit den europäischen Forts und Burgen der Westküste nachempfundene Konstruktionen, die viele andere Stilelemente vereinigen und mit Schnitzereien und Figuren geschmückt sind. Meist sind dies Szenen aus den Kämpfen der Vergangenheit.


Ga

Die Ga (Gain, Amina, Accra, Acra) sind eine Ethnie, die in den westafrikanischen Staaten Ghana, Togo und Benin leben. In Ghana leben 625.000, in Togo 32.000 in Benin 8.600 Ga. Die meisten Ga leben auch heute noch in der südostlichen Küstenregion um die Hauptstadt Accra. Die Ga sind bekannt für die bei ihren Beerdigungen verwendeten figürlichen Särge.


Koma

Die Koma (Komba) sind eine Ethnie im Norden von Ghana. Sie sind im Gebiet zwischen den Flüssen Kulpawn und Sisili nordwestlich ihres Zusammenflusses beheimatet. Die Koma sprechen eine Sprache, die Konni (Koma, Komung) genannt wird und zur Gur-Gruppe der Niger-Kongo-Sprachen gehört.


Die Koma sind mit 3.800 Personen (Schätzung von 2003) eine zahlenmässig sehr kleine Ethnie in Ghana. Ihr Siedlungsgebiet verteilt sich im wesentlichen auf die Dörfer Yikpabongo, Tantuosi, Wumobri (Wuntubre), Nangruma, Senta/Tinggala und Bayeba Tiging (Im letzteren Fall sind es jedoch nur drei Gehöfte, die von Koma bewohnt werden). Bei den Siedlungen Barisi, Zangbieri, Gubong und Walemanya (Walimija) handelt es sich um aufgegebene Koma-Dörfer. Umgeben ist das Koma-Siedlungsgebiet von Dörfern der Sisala, Bulsa und Mamprussi. Vereinzelt findet man auch einige Fulani-Nomaden im Koma-Gebiet.


Die Ethnie ist erst in den 1960ern erstmalig von britischen Linguisten wissenschaftlich untersucht worden. Sprachlich sind die Koma am nächsten verwandt mit den Bulsa. Von denen unterscheiden sie sich durch ihre Gehöfte. So findet man zum Beispiel die Koma-Gehöfte von Yikpabongo, nicht wie bei den Bulsa von dazugehörigen Ackerland umgeben, sondern der Feldanbau ist weit ausserhalb des Dorfes. Auch das Vieh wird nicht wie bei den Bulsa für die Nacht in die Viehhöfe der Krals getrieben, sondern in grosse eingezäunte Viehkrals auf dem freien Platz zwischen den Gehöften. Bei den Koma gibt es gegenüber den Bulsa auch keine Ahnenschreine vor den Gehöften, sondern in geringer Form einer Halbkugel an den Innenseiten der Wände eines jeweiligen Wohnhofes.


Konkomba

Die Konkomba (Kon Komba, Kpankpam) sind ein Volk in Ghana und Togo, die auch  oder Bikpakpaln genannt werden. Die Konkomba nennen sich selbst Bikpakpaln und ihre Sprache Likpakpaln.


In Ghana leben zwischen 500.000 und 535.000 Konkomba an der Nordostgrenze in der Gegend um Guerin im Yendi District. Verschiedene Volksgruppen verteilen sich auf dem gesamten zentralen Norden Ghanas. In Togo leben zwischen 50.100 und 78.000 Konkomba. Die Konkomba leben in Togo in der Kara Region, nördlich von Kabou an der Grenze zu Ghana. Einen Siedlungsschwerpunkt findet man in den Ortschaften Guérin-Kouka, Nawaré und Kidjaloum.


Kulango-Bondoukou

Die Kulango-Bondoukou (Nkurang, Nkuraeng, Nkurange, Koulango, Kulange, Kolango oder Bonduku Kulango) leben im zentralen Westen Ghanas an der Grenze zur Côte d'Ivoire im Bereich der Stadt Wenchi. Die Zahl der Kulango-Bondoukou wird in Ghana zwischen 27.000 und 29.000 angegeben. In der Côte d'Ivoire leben ca. 102.000 Bondoukou. Die Gesamtzahl der Bondoukou in beiden Ländern beträgt damit insgesamt 131.000.


Nanumba

Die Nanumba (Nunuma, Nanuni) sind ein Volk mit ca. 52.000 Personen in Ghana. Die Nanumba verwenden einen gleichnamigen Dialekt der zur Sprache Dagbani, die Sprache der Dagomba gezählt wird. Nach den Nanumba wurde in der Northern Region die Distrikte Nanumba North District und Nanumba South District benannt. Die Nanumba leben zwischen den Flüssen Weisser Volta und Oti nördlich des Volta-Stausees.


Die Nanumba führen bis in die heutige Zeit einen teilweise blutigen Konflikt mit dem Volk der Konkomba. Bei diesen Konflikten geht es auch um die Verteilung des Landes. An diesem Konflikt sind ebenfalls Gonja und Dagomba beteiligt.


Nzema

Die Nzema (auch Apolo, Appolo, Ndenye, Nzema, Nzimasin)  sind eine Ethnie in Ghana und der Côte d'Ivoire. Dieses Ethnie lebt überwiegend im Südwesten von Ghana und bis hinter die Landesgrenze zur Côte d'Ivoire. In der Western Region in Ghana leben mit ca. 273.000 Nzema der Hauptteil der Ethnie.


In der Cote d'Ivoire leben ca. 88.000 Nzema in der Nähe der Grenze zu Ghana. Nach dem Volk der Nzema wurde der Nzema East District in der Western Region Ghanas benannt.


Sekpele

Die Sekpele sind ein Volk aus der Gruppe der sogenannten Togo-Restvölker in Ghana mit ca. 25.000 Personen. Vorwiegend leben die Sekpele im östlichen Ghana, zwischen dem Volta-Stausee und direkt an der Grenze zu Togo. Nachbarvölker sind die Lelemi, Santrokofi und Ewe.


Ihre Sprache ist das Sekpele (Lipke) aus der Gruppe der Kwa-Sprachen.


Temba

Die Temba sind eine Ethnie, das im Gebiet des früheren Königreichs Kotokoli die Hauptbevölkerung bildete. Temba bedeutet eigentlich nur Tem-Sprecher. Ethnisch gesehen ist die Gruppe der Tem-Sprecher jedoch ein sehr heterogenes Gebilde. Ihre Sprache Tem gehört mit zur Gur-Gruppe der Niger-Kongo-Sprachen. Die heutige Anzahl der Tem-Sprecher wird auf eine Gesamtzahl von 307.100 geschätzt, wovon 204.100 (1991) in Togo leben, ca. 50.000 (2001) auf dem Gebiet der Republik Benin und etwa 53.000 im Gebiet des heutigen Ghana.


Das Territorium des früheren Königreiches Kotokoli erstreckte sich ungefähr in der Mitte von. Das Territorium grenzte in vorkolonialer Zeit im Nordwesten an das Königreich Bassari (Ntcham) und im Osten an das Königreich Dahomey. Im Westen bildete der Flusslauf des Mô, die Grenze zu den benachbarten Nanumba (die zu den Dagomba gehören). Im Süden grenzte man an das Adele-Land und das Land der Kebu (Kebbu). Im Südwesten grenzte man an Gonja, d.h. im 18. und 19. Jahrhundert an aschantisches Herrschaftsgebiet. Die Ostgrenze des Königreiches bildete der Mono-Fluss. Durch das westliche Staatsgebiet des früheren Königreiches verläuft die heutige Grenze von Togo und Ghana, durch das östliche die heutige Grenze zwischen Benin und Togo.


Wasa

Die Wasa (Wassaw) sind ein Volk in Ghana mit 350.000 Personen. Die Sprache der Wasa ist das gleichnamige Wasa aus der Gruppe der Kwa-Sprachen. Die Wasa leben  im Süd-Westen Ghanas. Nachbarn der Wasa sind die Akan, Sefwi, Nzema und Agni.


Die Wasa sind Namensgeber für den Wasa Amenfi East District und Wasa Amenfi West District in der Western Region.




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