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Politik    Westafrika News 2024

Liberia 02.01.2024

Regierungswechsel in Liberia

Die von der liberianischen Wahlkommission veröffentlichten Ergebnisse nach der Stichwahl von Mitte November ergaben einen hauchdünnen Sieg für Boakai. Mit 50,89 gegen 49,11 Prozent setzte sich Boakai gegen Weah durch. Es war die erste Wahl ohne die Anwesenheit der Mission der Vereinten Nationen in Liberia. Sie organisierte bis 2018 alle Wahlen in dem früheren Bürgerkriegsland, das nach 14 Jahren mit mehr als 250 000 Todesopfern 2003 endlich Frieden schloss. Boakai ist Mitte November zum neuen Präsident des kleinen westafrikanischen Staates gewählt worden. Der 79-Jährige ist der neue starke Mann im Staat. Er gehört der Einheitspartei (UP) an und ist kein Unbekannter in der politischen Landschaft des früheren Bürgerkriegslandes. Er war bis 2017 zwölf Jahre lang Vizepräsident unter der ersten gewählten Präsidentin Afrikas, Ellen Johnson-Sirleaf, der Friedensnobelpreisträgerin von 2011.


Burkina Faso 27.01.2024

Putin schickt 100 Russische Soldaten

Kremlchef Wladimir Putin setzt seinen Machtausbau weiter fort. Mitte dieser Woche sind in Burkina Faso, einem Staat in Westafrika, rund 100 russische Soldaten gelandet. 200 weitere sollen folgen. Das bestätigt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die militärische Unterstützung soll den Schutz des Landesführers Ibrahim Traoré und des burkinischen Volkes gewährleisten, heisst es weiter auf dem Telegram-Kanal Afrikakorps, der nach eigener Darstellung dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt ist. Bisher hatte vor allem Frankreich, das bis 1960 Kolonialmacht war, starken Einfluss auf den Sahel-Staat. Die Lage änderte sich, als die neuen Machthaber im vergangenen Jahr die französischen Truppen aus dem Land warfen. Grund: man war unzufrieden mit der Unterstützung Frankreichs im Kampf gegen den Terror. Tatsächlich näherten sich Russland und Burkina Faso zuletzt an. Im Dezember vergangenen Jahres öffnete Russland nach fast 32 Jahren wieder seine Botschaft im Sahel-Staat. Die im Jahr 1992 geschlossene diplomatische Vertretung Russlands in der Hauptstadt Ouagadougou wurde wieder besetzt.


Senegal 03.02.2024

Präsidentschaftswahl verschoben

"Ich werde einen offenen nationalen Dialog einleiten, um die Bedingungen für freie, transparente und inklusive Wahlen zu schaffen", sagte Sall am Samstag in einer Ansprache an die Nation. Ein neues Datum nannte er nicht. Derzeit laufen Ermittlungen gegen zwei Richter des Verfassungsrats, deren Integrität im Wahlprozess in Frage gestellt wurde. Es ist das erste Mal, dass eine Präsidentschaftswahl in dem westafrikanischen Land verschoben wurde. Das ursprüngliche Wahldatum 25. Februar hatte Sall im November festgesetzt. 20 Kandidaten wurden zugelassen, nicht aber zwei führende Oppositionspolitiker. Der Verfassungsrat hatte unter anderem den inhaftierten Oppositionsführer Ousmane Sonko und den Sohn des ehemaligen Präsidenten Abdoulaye Wade, Karim Wade, ausgeschlossen. Auf der Liste stand dagegen Regierungschef Amadou Ba, den Sall als seinen Nachfolger vorgeschlagen hatte. Der Senegal galt bislang als Vorbild für Stabilität in Westafrika. Es gab drei friedliche Machtwechsel in den Jahren 2000, 2012 und 2019. Ein Putsch blieb dem Land erspart. Ausserdem blieb das mehrheitlich muslimische Land von islamistischen Anschlägen weitgehend verschont.


Burkina Faso 03.03.2024

Mindestens 170 Menschen bei Überfall getötet

Bei Überfällen auf drei Dörfer in Burkina Faso in Westafrika vor einer Woche sind nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mindestens 170 Menschen getötet worden. Der zuständige Staatsanwalt Aly Benjamin Coulibaly erklärte am Sonntag, er sei am vorigen Sonntag über "massive tödliche Angriffe" in den Dörfern Komsilga, Nodin und Soroe in der nördlichen Provinz Yatenga informiert worden. Mindestens 170 Menschen seien "exekutiert" und viele weitere verletzt worden. Ein Ermittlerteam sei vier Tage später in die betroffenen Dörfer gereist, um "alle Beweise zu sammeln", erklärte der Staatsanwalt weiter. Angesichts der Schwere und Umstände der Vorfälle sei die Kriminalpolizei angewiesen worden, die Fakten aufzuklären. Überlebende der Angriffe berichteten der Nachrichtenagentur AFP, dass unter den Opfern Dutzende Frauen und Kleinkinder seien.

Nach Angaben örtlicher Sicherheitskreise sind die Angriffe auf die drei Dörfer im Norden Burkina Fasos nicht identisch mit weiteren Anschlägen am selben Tag im Osten des Landes, bei denen Bewaffnete an verschiedenen Orten muslimische und christliche Gläubige angegriffen und Dutzende von ihnen getötet hatten. In dem östlich gelegenen Ort Natiaboani hatten Bewaffnete am vergangenen Sonntag das Feuer auf Muslime in einer Moschee eröffnet. Am selben Tag wurde im Norden des Landes zudem eine katholische Kirche angegriffen, in der sich Christen zur Messe versammelt hatten.


Nigeria 08.03.2024

Fast 300 Schulkinder in Nigeria entführt

Im westafrikanischen Nigeria sind Berichten eines Lehrers und Medien zufolge fast 300 Schulkinder entführt worden. Eine bewaffnete Gruppe hat demnach am Donnerstagmorgen eine Grund- und Mittelschule in der Ortschaft Kuriga im nordwestlichen Bundesstaat Kaduna überfallen. Ein Lehrer, Sani Abdullahi, sagte dem lokalen Fernsehsender Kaduna State Media Television, 187 Schüler der Sekundärstufe und 125 Schüler der Grundschule hätten am Donnerstag zunächst als vermisst gegolten. Davon seien inzwischen 25 Kinder zurückgekehrt. Nach Angaben des Lehrers wurde das Gebäude kurz vor Schulbeginn um 8 Uhr Ortszeit (8 Uhr MEZ) von schwer bewaffneten Männern umstellt. Die Täter hätten die etwa 700 Schüler und Lehrer gezwungen, sich in ein anliegendes Waldgebiet zu begeben, so Abdullahi. Viele Kinder und Erwachsene hätten jedoch fliehen können. Kurz darauf habe eine lokale Bürgerwehr versucht, die Täter zu verfolgen, sagte der Lehrer. Dabei sei ein Mitglied der Bürgerwehr getötet worden. Präsident Bola Tinubu verurteilte am Freitag die «abscheulichen» Entführungen und wies Sicherheits- sowie Geheimdienste an, nach den Schülerinnen und Schülern zu fahnden. Er sei zuversichtlich, dass die Opfer gerettet würden und werde dafür sorgen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen würden, sagte Tinubu. Der Senator von Kaduna, Uba Sani, bestätigte den Vorfall, machte aber keine Angaben zu Opferzahlen. Er habe sich von der Gemeinde über die Entführung berichten lassen, sagte Sani in einem Post auf X. Er werde sicherstellen, dass alles unternommen werde, um die Schüler und Schülerinnen zu befreien. Ein Mitglied des Gemeinderats von Kuriga beklagte unter Tränen die unzureichende Sicherheitssituation in der Gegend. Das Gebiet, indem sich die Schule befindet, gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. In den vergangenen Monaten sind immer wieder kleinerer Gruppen von Menschen, vor allem Frauen und Kinder, im Bundesstaat Kaduna entführt worden. Ende Februar war es bereits im nordöstlichen Bundesstaat Borno zu einer Massenentführung von Binnenvertriebenen gekommen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden dabei mehr als 200 Menschen verschleppt. Eine genaue Zahl der Entführten war auch in diesem Fall nicht bekannt. Nach Angaben der Wirtschafts- und Sicherheitsberatungsfirma SB Morgen sind aufgrund Nigerias kriselnder Wirtschaft, steigender Inflation und hoher Arbeitslosigkeit Lösegeldzahlungen zum Hauptgrund für Entführungen geworden. Allein in den 12 Monaten zwischen Juli 2022 und Juni 2023 seien laut SB Morgen in Nigeria 3620 Menschen bei 582 Entführungsvorfällen entführt worden, die weitaus meisten davon in Kaduna.